„Ein echter Querdenker“
„Ein echter Querdenker“
Während meiner Recherchen hat es mich überrascht, dass der deutsche Stiftungssektor gerade im internationalen Vergleich so intransparent ist. Wer gemeinnützig ist und dafür Steuerprivilegien entgegen nimmt, sollte aus meiner Sicht die Allgemeinheit so genau wie möglich darüber informieren, was er mit dem Geld anfängt. Dass die „Goodwill-Gesellschaft“ wegen dieser These immer wieder kritisiert wird überrascht mich, denn, um mit Dietmar Hopp zu sprechen: „Wer es gut meint, der sollte nichts zu verbergen haben.“ Zwar ist Transparenz nur eines der Themen meines Buches, aber eben weil es so kontrovers ist, hat mich die Stiftungsinitiative Hannover zu einem Vortrag mit diesem Schwerpunkt eingeladen.
In ihrer Ankündigung hat mich die Hannoversche Allgemeine Zeitung (siehe oben) als „echten Querdenker“ und „streitbaren Autor“ bezeichnet. Mit beiden Attributen kann ich gut leben, dass ich auch als „Stiftungskritiker“ bezeichnet werde, hat mich dagegen verwundert: Mehrfach schreibe ich im Buch, dass ich gemeinnütziges Engagement und damit auch Stiftungen für einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft halte. Aber soll das etwa heißen, dass sie nicht transparenter, strategischer, effizienter und demokratischer werden könnten?
Dienstag, 22. Juni 2010