Theo Müller, „The Giving Pledge“ und die Bibel
Theo Müller, „The Giving Pledge“ und die Bibel
Die Verpflichtung von 40 US-amerikanischen Milliardären, mindestens die Hälfte ihres Vermögens philanthropischen Zwecken zukommen zu lassen, hat das Interesse am Thema auch in Deutschland erneuert. Mit etwas Abstand mehren sich die kritischen Stimmen zu The Giving Pledge, die vor zu viel Einfluss von Privatinteressen auf gesellschaftliche Belange warnen - sicher nicht zu Unrecht und vor allem, wenn die Transparenz fehlt. Dabei wird aber oft vergessen, dass Geld herzugeben zunächst eine vornehme und lobenswerte Handlung ist. Auch der deutschen Gesellschaft würde mehr davon gut tun, nicht weniger – hier aber gibt man, wenn überhaupt, lieber im Verborgenen, wie eine Umfrage des Stern zeigt. Wie ich in meinem Buch schildere, sind jedoch öffentliche Vorbilder einer der wichtigsten Auslöser für gemeinnützige Gaben. Insofern wäre etwas weniger falsche Bescheidenheit auch in Deutschland durchaus angebracht. Kurios in der Umfrage die Aussage von Milchbaron Theo Müller, der die Bibel bemüht und das „Gleichnis vom anvertrauten Geld.“ Hier liegt ein Missverständnis vor: Auch im gemeinnützigen Bereich können Erträge erwirtschaftet werden, sowohl finanzieller als auch gesellschaftlicher Natur. Außerdem ist der „barmherzige Samariter“ bekanntermaßen auch eine Person aus der Bibel...
Donnerstag, 12. August 2010